Kein Alkoholverkauf, keine Auswärtsfans: Wie der deutsche Fussball die Zuschauer zurück in die Stadien bringen will

Die Fußballvereine der beiden höchsten deutschen Spielklassen haben am Dienstag den von der Liga ausgearbeiteten Plänen zugestimmt, die trotz der Coronavirus-Pandemie ab Mitte September eine teilweise Rückkehr der Fans in die Stadien ermöglichen könnten.

Deutschland war das erste Land, das die Ligasaison wieder aufgenommen hat, was den Weg für andere europäische Top-Ligen ebnete, die diesem Beispiel folgten.

Allerdings verlieren die Bundesligavereine bei jedem Spiel vor leeren Tribünen Millionen Euro an Spieltagseinnahmen und freuen sich darauf, die Fans wieder willkommen zu heißen.

Bei den von der Deutschen Fußball Liga (DFL) vorgeschlagenen Plänen für die neue Saison, die am 18. September beginnt, einigten sich die Vereine auf vier Eckpunkte.

Die Fans sollen nur noch sitzen dürfen, die Eintrittskarten sollen personalisiert werden, damit die Zuschauer zurückverfolgt werden können, Alkohol bei den Spielen soll bis Oktober verboten sein und bis Ende des Jahres soll es keine Auswärtsfans mehr geben.

Der Plan muss jedoch noch von den deutschen Behörden genehmigt werden. Die Gesundheitsminister der 16 Bundesländer werden sich am Montag zu diesem Thema treffen.

Deutschland hat 211.281 Fälle und 9.156 Todesfälle aufgrund des Coronavirus verzeichnet und im April damit begonnen, die verhängten Restriktionen zu lockern, um die Übertragung zu stoppen.

Aber die Befürchtungen nehmen im Laufe einer zweiten Welle zu, da die tägliche Zahl der Neuinfektionen wieder stetig zunimmt und in den letzten Wochen ein seit Mai nicht mehr gesehenes Niveau erreicht hat.

“Im Moment geht es in Deutschland nicht um volle Stadien, sondern um die Gesundheit der Menschen”, sagte Bundesliga-Chef Christian Seifert nach einem virtuellen Treffen der Vereine.

“Wann und wie viele Zuschauer in die Stadien zurückkehren dürfen, ist keine Entscheidung der DFL.

Die Rueckkehrplaene der Liga fuer die Fans sind unter Politikern und Virologen in Deutschland umstritten. Auch mehrere Fangruppen haben die Pläne kritisiert und befürchten langfristige Einschränkungen ihrer Rechte. Die Liga beharrt jedoch darauf, dass jegliche Änderungen nur vorübergehend wären, solange die Pandemie ein Faktor bleibt.

Seifert sagt, die Infektionsrate müsse berücksichtigt werden und “dürfe keinesfalls unterschätzt werden”.

“Der Profifussball kann nur schrittweise zur Normalität zurückkehren”, fügte er hinzu.

“Wir werden die Normalität in kleinen Schritten zurückgewinnen müssen. Wir können nicht von Null auf 100 gehen.”